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Mülheimer Stadtschokolade gibt es ab sofort zu kaufen

Mülheim an der Ruhr bringt gemeinsam mit dem Netzwerk Faire Metropole Ruhr die „wahrscheinlich fairste Schokolade der Welt“ ins Ruhrgebiet.

Bild:  Bettina Steinacker/Faire Metropole Ruhr


Die neue „klimafaire“ Stadtschokolade ist nicht nur ein köstlicher Genuss, sondern auch ein Symbol für soziale und ökologische Nachhaltigkeit in einer Region, die sich der Stärkung des Fairen Handels und dem Schutz unseres Planeten verschrieben hat. Die Schokolade, hergestellt in der solarbetriebenen Fabrik von fairafric in Amanase, Ghana, setzt neue Maßstäbe für nachhaltige Wertschöpfung im Herkunftsland des Kakaos. Mülheim an der Ruhr engagiert sich schon lange für den Fairen Handel und ist seit 2018 als Fair Trade Town ausgezeichnet. Mit der klimafairen Stadtschokolade knüpft Mülheim an der Ruhr nun an dieses Engagement an.

Die Schokolade können Bürger*innen und Tourist*innen an mehreren Stellen in der Stadt erwerben: Sonnenblume Naturkost (Hansastraße 16), Biologisch Terjung (Lehnerstraße 4a), Touristinformation (Schollenstraße 1) und im Weltladen Mülheim (Kaiserstraße 8).

Die Stadtschokolade ist in zwei verlockenden Sorten erhältlich: Die Bio-Milchschokolade „Faire Arbeit, Fairer Genuss“ soll zeigen: In historischer Tradition des Ruhrgebiets setzen sich die Kommunen der Metropole Ruhr und die Stadt Mülheim an der Ruhr heute noch für gute Arbeitsbedingungen ein – weltweit durch die Förderung des Fairen Handels und faire Lieferketten. Die vegane Sorte „Klimafairer Genuss“ symbolisiert den Wandel der Stadt und der Region hin zur grünen Metropole. Mülheim an der Ruhr unterstützt nicht nur den lokalen Klimaschutz, sondern mit der Schokolade auch Initiativen, die im globalen Süden Maßnahmen zum Klimaschutz vorantreiben. „Das Ruhrgebiet kann nicht die Welt retten, aber wir können einen wichtigen Beitrag leisten – für mehr Klimaschutz und mehr globale Verantwortung“, so Tamara Kaschek, Projektmanagerin der Fairen Metropole Ruhr. 

Der Kakao stammt von etwa 250 Kakaofarmer*innen der ghanaischen Bio-Kakao-Kooperative Yayra Glover. Die Farmer*innen erhalten eine Bio-Prämie von umgerechnet etwa 550 Euro pro Tonne Kakao, die höchste in Westafrika. Yayrator Glover, der Gründer der Kooperative, rief das Bio-Kakao-Programm ins Leben, um einen ökologisch nachhaltigen und möglichst klimaresilienten Anbau in Ghana zu ermöglichen. „Unser Bio-Kakao-Projekt rettet Ghanas schwindende Regenwälder, verbessert die Ökologie durch langfristigen Schutz des Ökosystems und stärkt die wirtschaftliche Lage der Kakaobauern und -bäuerinnen, widerstandsfähiger zu werden“, so Yayrator Glover

Während im Durchschnitt bei einer herkömmlichen Tafel Schokolade nur etwa 13 Prozent des Gewinns im Anbauland verbleiben, punktet die klimafaire Stadtschokolade mit stolzen 43 Prozent. Dieser signifikante Unterschied stärkt die lokale Wirtschaft und schafft qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort. Das komplette Dach der Fabrik ist seit Anfang 2021 mit Solarpanels bedeckt, sodass die Produktion der Schokolade in Ghana zu 100 Prozent klimaneutral aus Ökostrom erfolgt. Auch der Transport der Schokolade nach Europa erfolgt so klimaschonend wie möglich: Mit dem Schiff anstatt per Flugzeug, von der Hafenstadt Tema nach Hamburg. Die Verpackung der Schokolade ist außerdem plastikfrei und besteht aus biologisch abbaubarer NatureFlex-Folie.

Mehr Infos zum Netzwerk Faire Metropole Ruhr
Die Idee für die ruhrgebietsweite klimafaire Regionenschokolade entstand als Teil des Projektes „Gemeinsam FairHandeln“ des Netzwerks Faire Metropole Ruhr, das von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Zwölf Pilotkommunen, darunter auch die Stadt Mülheim an der Ruhr und der Regionalverband Ruhr, arbeiteten gemeinsam an zwei einheitlichen Designs für die Region und erhielten individualisierte Banderolen für ihre Kommunen. 

Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr engagiert sich bereits seit 2008, um die Ideen des Fairen Handels und der fairen öffentlichen Beschaffung stärker im Ruhrgebiet zu verankern. Das Netzwerk bündelt dabei die Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Akteuren rund um das Eine-Welt-Engagement im Ruhrgebiet. Dabei hat es bereits viel erreicht: Unter anderem haben sich alle Kommunen im Ruhrgebiet 2010 verpflichtet, keine Produkte mehr zu beschaffen, in denen ausbeuterische Kinderarbeit steckt, mehr als 30 Kommunen haben den fairen Städtekaffee „Pottkaffee“ im Sortiment, über 4,8 Millionen Menschen leben in einer der 39 Fairtrade-Towns oder einem der beiden Fairtrade-Kreise, es gibt über 50 Fairtrade-Schools und mehr als 220 FaireKITAs. 

Als starken Partner hat das Netzwerk Faire Metropole Ruhr die Weltläden-Basis Gelsenkirchen mit ins Boot geholt, bei der die Schokolade zu kaufen ist. Die Weltläden-Basis vermarktet ebenfalls bereits seit über 20 Jahren erfolgreich den ruhrgebietsweiten Pottkaffee. Gerne können sich weitere Kommunen, aber auch Einzelhändler*innen oder zivilgesellschaftliche Initiativen an der Aktion beteiligen.