„Wir wollen die Immobilienentscheidungsträger im Ruhrgebiet zusammenführen“

Fünf Fragen an Dirk Leutbecher (STONY Real Estate Capital) zur neuen Immobilienmesse MEET@RUHR, die Ende August in Mülheim veranstaltet wird.

Paul Gromnitza: Herr Leutbecher, Sie sind das Gesicht hinter der MEET@RUHR, vormals Immobilienkonferenz Ruhr. Was macht die MEET@RUHR aus?

Dirk Leutbecher: Die MEET@RUHR verstehen wir als eine regionale Immobilienmesse, die aber natürlich neben den Themen aus der Metropole Ruhr auch überregionale Themen wie z.B. Baupreisentwicklung oder Nachhaltigkeit aufgreift. Nachdem in der Immobilienbranche so lange keine richtigen Präsenztermine möglich waren, möchten wir die Entscheidungsträger in Mülheim auch persönlich zusammenbringen, damit sie sich informieren, auszutauschen und vernetzen können. Nicht umsonst ist das Leitmotto der Messe: „Hier wird „genetzwerkt“ und da bin ich mir sicher, das wird auch passieren.

Paul Gromnitza: Nach acht erfolgreichen Jahren wechseln Sie nun von Herne nach Mülheim. Warum haben Sie sich für Mülheim als Veranstaltungsort entschieden?

Dirk Leutbecher: Mülheim an der Ruhr ist eine sehr interessante und vielseitige Stadt, es gibt hier sehr viel Entwicklungspotenzial. Die Stadt ist auf dem richtigen Weg und hat die Zeichen der Zeit erkannt. Daneben ist Mülheim geografisch sehr günstig gelegen, gut erreichbar. Und die Stadthalle Mülheim ist natürlich auch ein Top-Veranstaltungsort.

Paul Gromnitza: Am Abend des ersten Messetages (31.08.) wird eine sogenannte Fuck-Up-Night veranstaltet. Was kann man sich darunter vorstellen?

Dirk Leutbecher: Der Name regt natürlich sofort zu Nachfragen an. Hintergrund ist aber eine globale Bewegung, die das Scheitern als Ansporn zum Lernen sieht. Die meisten erzählen häufig, was sie Tolles geleistet oder erreicht haben. Viel interessanter und lehrreicher sind aber die Dinge, die nicht geklappt haben bzw. wo man eben auch einmal nicht erfolgreich war. Es ist ungemein spannend, wenn Menschen über solche Dämpfer im Leben berichten, die zeigen, dass man davon nicht untergeht. Solche Erfahrungen sind viel interessanter, lebendiger und sie bleiben auch länger haften.

Paul Gromnitza: Welche aktuellen Themen der Immobilienwirtschaft sollen im Rahmen des Summits diskutiert werden?

Dirk Leutbecher: Da stellt sich eher die Frage, wie lang die Liste an Themen werden darf. Die Themenvielfalt ist aktuell immens. Corona, Ukrainekrieg, Digitalisierung oder Zinserhöhungen sind nur die vordergründigen Themen. Wir werden aber auch über Baupreissteigerungen oder das Metathema ESG, sprich Nachhaltigkeit sprechen. Nachhaltigkeit wird auch von vielen Ausstellern aufgegriffen. Die Immobilienbranche hat hier viel zu lange abgewartet, jetzt wird der Handlungsdruck größer.

Paul Gromnitza: Im Rahmen der MEET@RUHR trifft sich die Immobilienbranche des Ruhrgebiets. Wie schätzen Sie die Entwicklungspotenziale der Region ein?

Dirk Leutbecher: Die Metropole Ruhr muss sich nach außen besser darstellen. Wer weiß schon, dass das Bruttoinlandsprodukt des Ruhrgebiets ungefähr dem von Österreich entspricht? Oder dass wir nach Berlin den zweitgrößten Büroimmobilienmarkt in Deutschland haben? Daran sieht man, in was für einem einzigartigen Wirtschaftsraum wir hier leben. Und das spiegelt sich langsam auch im Immobilienmarkt wider. Wo sonst hat man in einem so dicht besiedelten Gebiet noch so große Flächen neu zu entwickeln? Wenn Entwickler allerdings von Neubauten z.B. in Berlin sprechen, sprechen sie nicht von Neukölln, Pankow oder Charlottenburg, sondern eben von Berlin. Etwas anderes würden Investoren vor allen von außerhalb von Deutschland auch nicht erwarten. Hier bauen wir in Mülheim, Essen oder Bottrop, aber eben nicht in der Metropole Ruhr. Da gibt es noch viel Raum für eine bessere Vermarktung. Zudem haben wir eine tolle geografische Nähe zu den Niederlanden und dem Rheinland, die uns große Möglichkeiten eröffnen. Es sind also immense Chancen vorhanden. Wir müssen sie nur in den nächsten Jahren richtig nutzen.

Paul Gromnitza: Wir danken Ihnen für das Gespräch, Herr Leutbecher!


Alle Informationen zu den Ticketbuchungen, den Abendveranstaltungen und den Möglichkeiten zur Teilnahme als Aussteller an der Veranstaltung, sind auf der Homepage der Veranstaltung unter  www.meetatruhr.de zu finden.