Mittelstand rechnet frühestens Anfang 2022 mit Vor-Corona-Umsätzen

Die jüngste ZENIT-Umfrage zeigt Licht und Schatten zu Corona-Betroffenheit bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in NRW.

Die Folgen der Corona-Pandemie erschüttert die Wirtschaft weltweit. Wie sich die anhaltende Krise auf die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und ihre Investitions-, Innovations- und  Digitalisierungsaktivitäten auswirkt, hat ZENIT als Innovationsagentur des Landes NRW und des Mittelstands Ende März in einer Online-Umfrage ermittelt. Auch wenn die Hälfte der Befragten frühestens Anfang 2022 damit rechnet, das Vorkrisenniveau (= Umsatz 2019) wieder zu erreichen, gibt es Grund für Optimismus: So gaben immerhin 65 Prozent der Unternehmen an, Innovationsaktivitäten und/oder Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu erhöhen oder beizubehalten. Die Digitalisierungsaktivitäten wollen sogar fast die Hälfte der  Unternehmen erhöhen und 36 % zumindest beibehalten.

Dabei bewerten die im ZENIT-Umfeld agierenden und an der Befragung teilnehmenden Unternehmen den Rückgang von Nachfrage und Liquidität weniger drastisch als es eine KfW-Erhebung vom Januar tut. Ursache, so die ZENIT-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier und Dr. Karsten W. Lemke, könne die ausgeprägte Innovationsorientierung der von ZENIT befragten Unternehmen sein. Untersuchungen hätten ergeben, dass innovative Unternehmen von der Krise weniger betroffen seien als weniger innovative Unternehmen. „Wir können den Mittelstand  in NRW dabei unterstützen, wie er mit Innovationen, Digitalisierung, neuen Technologien und Fördermitteln besser durch die Krise kommt“, erläutert Schnitzmeier.

Vorsichtiger Optimismus

Im Hinblick auf die Umsatzentwicklung in 2021 rechnen gut 20 Prozent der Unternehmen mit einer Steigerung, während jeweils 30 Prozent von einem Rückgang von mehr bzw. weniger als 30 Prozent ausgehen. Keine Veränderungen erwarten rund 20 Prozent.

Die Einschätzung, wann sich wieder Normalität einstellt, hält rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer für schwierig, mehr als die Hälfte geht davon aus, dass dies nicht vor Anfang 2022 oder sogar erst später der Fall sein wird.

Dennoch besteht anscheinend Grund dafür, der Zukunft nicht allzu pessimistisch entgegenzusehen. Auf die Frage, wie mit Investitionen im Jahr 2021 umgegangen wird, gaben knapp 50 Prozent der 270 teilnehmenden Unternehmen an, diese stabil gehalten oder sogar erhöht zu haben.