„Die meisten Kunden übersehen, wie viel Potential in der Digitalisierung des Kundenservices steckt!“

Drei Fragen an den Mülheimer Unternehmer und Digitalisierungsexperten Stefan Koshold (Unit M).

Bild: Unit M


Paul-Richard Gromnitza: Herr Koshold, seit mehr als 25 Jahren beschäftigt sich Ihr Unternehmen Unit M mit der Digitalisierung im Vertrieb….

Stefan Koshold: 25 Jahre ist jetzt nicht ganz korrekt. Damals tickten die Uhren noch etwas anders und es gab noch so etwas, wie CD-ROMs, aber wir beschäftigen uns seit mehr als 10 Jahren mit diesem Thema und bieten Lösungen für mittelständische Unternehmen mit B2B-Geschäft. 

Paul-Richard Gromnitza: Was wird eigentlich beim Thema Digitalisierung Ihrer Meinung nach am häufigsten missverstanden?

Stefan Koshold: Auch, wenn bei vielen Unternehmen schon digital gedacht und gehandelt wird, tun sich gerade diejenigen noch schwer, deren Produkte oder Services nicht auf den ersten Blick digital verkaufsfähig sind, denn viele Unternehmen sind der Meinung, dass digitaler Vertrieb identisch mit eCommerce ist. Andere dagegen nutzen ihre digitalen Kanäle lediglich zum „Senden“, anstatt den Dialog mit Kunden und Interessenten in den Mittelpunkt zu stellen. Das sieht man typischerweise an Unternehmenswebseiten, die keine Interaktivität bieten, und wo die Webseite quasi als digitaler Ersatz für den Printkatalog bzw. Prospekte genutzt wird. Was aber auf der Webseite wegfällt, ist das Gespräch mit der Vertriebsperson, die den Katalog erläutert bzw. durch den Katalog führt. Genau dafür benötigt man aber eine Lösung. 

Weiterhin übersehen die meisten Kunden, wie viel Potential in der Digitalisierung des Kundenservices steckt. Wenn wir hier bei Unternehmen den Effizienzgewinn ermitteln, der durch eine konsequente Digitalisierung erreichbar ist, dann rechnen sich häufig alleine schon darüber komplette Projekte.

Es herrscht bei viele Unternehmen nämlich immer noch der Glaube, dass digitalisierte Vertriebsprozesse eine Ergänzung für ihre bisherigen Vertriebsaktivitäten sind. Fakt ist aber, dass die Aufgabe darin besteht, Vertriebsprozesse auf Automatisierungspotential zu prüfen und die Prozesse, die den größten Nutzen für Kunden und das eigene Unternehmen bieten, in digitale Prozesse zu transformieren.

Das bedeutet aber auch, dass man über Investitionen redet, deren Return on Investment (ROI) sich in meisten Fällen konkret berechnen lässt. 

Paul-Richard Gromnitza: Das Thema Digitalisierung steht auch im Mittelpunkt Ihrer Roadshow im Mai. Was möchten Sie im Rahmen dieser Reihe verdeutlichen und was sind die Ziele?

Stefan Koshold: Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach. Wir sind der festen Überzeugung, dass es vielen Unternehmen nicht am Willen mangelt oder es am Budget scheitert, sondern dass es an Knowhow fehlt, wie man erfolgreiche Vertriebsprozesse digitalisiert und gleichzeitig die Kunden und das Vertriebsteam mitnimmt. Das ist nämlich auch eine anspruchsvolle Aufgabe. 

Die Roadshow, die wir zum Thema "Digitaler Vertrieb" machen, soll deshalb den direkten Dialog zwischen Unternehmen zu diesem Thema fördern. Dazu werden wir auf der Roadshow "Leuchtturm" Unternehmen besuchen, die wiederum mit interessierten Unternehmen Ihre Erfahrungen teilen und in Workshops über konkrete Aufgabenstellungen diskutierten und Hilfestellung geben.

Die Roadshow wird Mitte Mai stattfinden und Details dazu findet man zeitnah auf der Plattform https://www.b2btalks.de. Interessierte Unternehmen können sich dort ab Mitte April für einzelne Unternehmensbesuche anmelden.


Über Unit M
Das Unternehmen Unit M ist seit 1996 am Markt und wurde in Iserlohn gegründet. 2013 zog es nach Mülheim um. Zurzeit arbeiten über 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei Unit M, die aber Deutschlandweit verteilt leben. Somit ist es ein Unternehmen, das 100% Remote Arbeit ermöglicht.