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Die Bedeutung der HyPerformer-Auszeichnung für die Metropole Ruhr

Die Region Rhein-Ruhr wurde am 26. April vom Bundesminister für Digitales und Verkehr im Rahmen der HyLand-Förderung als HyPerformer-Region ausgezeichnet.

Bild: NOW GmbH / Franz Josef Brück


Damit verbunden ist die Bereitstellung von 15 Mio. Euro Fördermitteln für den Ausbau der Infrastruktur zur Betankung des Schwerlastverkehrs mit Wasserstoff. In einer paritätischen Förderung verdoppelt das Land NRW die Fördersumme auf 30 Mio. Euro. Einschließlich der privaten Investitionszusagen für die einzelnen Projekte belaufen sich die Gesamtinvestitionen auf 82 Mio. Euro. Damit erhält die Region die Chance, den entscheidenden Schritt für den frühzeitigen Aufbau der H2-Tankinfrastruktur zu gehen.

Die geplanten Projekte
Das geförderte Konzept sieht sechs H2-Tankstellen für LKW vor, diese teilen sich wie folgt auf das Konsortium an Rhein-Ruhr Region auf:  Zwei Tankstellen werden an zentralen Punkten im regionalen Autobahnnetz aufgebaut und zielen damit auf den regionalen wie überregionalen Schwerlastverkehr: Im Zentrum der Metropole Ruhr wird unmittelbar neben der A40 in Essen-Frillendorf eine Tankstelle geplant, die durch einen 10-MW-Elektrolyseur versorgt wird. Der grüne Strom für die Elektrolyse wird über PPA-Verträge (Power Purchase Agreement) gesichert. Eine weitere Tankstelle wird in unmittelbarer Nähe zur A31 in Dorsten geplant. Diese Tankstelle kann zukünftig per Pipeline mit H2 versorgt werden. 

Zwei weitere Tankstellen sind mobil und können bei Speditionen oder anderen Flottenbetreibern eingesetzt werden. Eine mögliche Anwendung ergibt sich zum Beispiel bei einer großen Spedition in Wesel, die eine bedeutende Zahl an H2-Sattelzugmaschinen in Betrieb nehmen möchte. 

Der Klimahafen Gelsenkirchen ist ein weiterer Standort für eine H2-LKW-Tankstelle mit eigenem 10-MW-Elektrolyseur. Der Klimahafen versteht sich als H2-Nukleus für die Etablierung von Wasserstoff als alternativen Energieträger in der mittelständischen Wirtschaft und ist daher als Standort für eine H2-Tankstelle prädestiniert.

Das Projekt HyPerformer Rhein-Ruhr umfasst auch eine H2-Tankstelle am Düsseldorfer Flughafen für die land- und luftseitige Versorgung von H2-Nutzfahrzeugen, sowie je eine 1-MW-Elektrolyse an den Müllverbren-nungsanlagen Düsseldorf und Wuppertal zur Versorgung bereits bestehender Tankstellen mit grünem Wasserstoff. In Wuppertal wird damit u.a. der klimaneutrale Busverkehr im ÖPNV versorgt.

Der Gewinn für die Region
Die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs ist eine bedeutende Aufgabe auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wasserstoff als Energieträger bietet gegenüber einem batterieelektrischen Antrieb den Vorteil von schnelleren Betankungsvorgängen und weniger Gewicht, so dass das Ladevolumen nicht eingeschränkt wird. Dies ist auch angesichts des Bedeutung der Region als Logistikcluster von hoher Relevanz und bietet gute Hebeleffekte für CO2-Vermeidung.

Die geplanten Tankstellen befinden sich an wichtigen Verkehrs¬-   knotenpunkten bzw. in Verkehrsclustern. Zudem ermöglichen die mobilen Tankstellen auch Spediteuren und Flottenbetreibern an variablen Standorten den Aufbau von Wasserstoff-Flotten. Die Ortsveränderung der mobilen Tankstellen sollte dann mit dem Aufbau stationärer Anlagen korrespondieren. 

Somit profitieren Nutzfahrzeug-Betreiber in der Region vom Ausbau des H2-Tankstellennetzes, unabhängig von kommunalen Grenzen, und erhalten Planungssicherheit für die Umstellung auf klimafreundliche Fahrzeuge. Mit wachsenden H2-Flotten entsteht gleichzeitig ein Anreiz für Investoren, weitere Tankstellen zu errichten, deren wirtschaftlicher Betrieb gesichert ist. Somit führt die Anschubfinanzierung durch die HyPerformer-Förderung zu einem sich selbst verstärkenden Prozess zur Etablierung klimafreundlicher Antriebe. Mit der Realisierung der geförderten Tankstellen ist ab 2024 zu rechnen. 


Die Auszeichnung als HyPerformer-Region durch das BMDV unterstreicht die Bedeutung der Metropole Ruhr als Modellregion für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.